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Emotionaler Hunger

Ein Thema welches mit besonders am Herzen liegt ist der emotionale Hunger.

 

Normalerweise meldet sich das Hungersignal, wenn der Körper nach Nährstoffen verlangt. Dann knurrt z.B. der Magen, man kann sich nicht mehr so konzentrieren oder man fühlt sich sogar etwas flau. Dieses Hungergefühl ist notwenig, denn der Körper verlangt danach um wieder Energie zu bekommen. Dies würde man als ein normales Hungergefühl bezeichnen, welches man dann auch ruhig befriedigen darf.

 

Jedoch gibt es auch den emotionalen Hunger. Hier hat der Hunger aber nichts mit der lebensnotwendigen Nährstoffaufnahme zu tun, sondern es äußern sich andere starke Emotionen, die durch das Essen gestillt werden sollen. Meistens tritt dieser Hunger in Folge einer sehr stressigen Situation oder auch einer starken emotionalen Belastung auf, welche durch das Essen kompensiert werden sollen. Essen wird also zu einer Art Bewältigungsstrategie. Die eigentlichen Bedürfnisse wie z.B. Trost, Ruhe oder Nähe werden übergangen und versucht mit Nahrung zu befriedigen. Oder man will sich mit Essen belohnen. Dies ist oft natürlich viel einfacher, als sich mit den tatsächlichen Emotionen zu beschäftigen.

 

Wenn das selten mal vorkommt, stellt es noch kein Problem dar, aber wenn diese Strategie langfristig angewandt wird (dies geschieht meist auch unbewußt, da man ja gelernt hat, dass es damit funktioniert), kann die Folge davon sich dann auch mit Unwohlsein oder auch sogar starkem Übergewicht äußern. 

 

Helfen kann hier Achtsamkeit. Also verstärkt auf die eignen Hungersignale bzw. die Emotionen dahinter zu achten, damit kann man viel verändern. Dies ist möglich, indem man sich in solchen Momenten - im besten Fall vor dem Essen, aber auch währenddessen oder danach - achtsam bewußt macht, was man gerade fühlt. Einfach kurz inne halten, ein paar Mal tief durchatmen und versuchen sich seiner Emotionen und Bedürfnisse gewahr zu werden. Dazu kann man sich z.B. dann folgende Fragen stellen:

  • Habe/hatte ich gerade wirklich Hunger oder ist es nur Appetit?
  • Wie fühle ich mich gerade?
  • Was brauche ich jetzt? Ist/war es wirklich das Essen oder doch etwas anderes?
  • Was kann ich anderes tun um meine emotionalen Bedürfnisse zu stillen?

Bitte aber vor allem, wenn man schon was gegessen hat, nicht zu hart mit sich in die Kritik gehen, sondern die Emotionen liebevoll bewerten und annehmen!

 

Wenn man dies regelmäßig "übt", kann man lernen verstärkt auf Deine Körpersignale zu achten und den emotionalen Hunger anders zu stillen. Man sollte sich auch genau bewußt machen, was einem sonst helfen könnte in solchen Momenten: z.B. eine Umarmung, eine warme Tasse Tee, ein Gespräch, ein Bad nehmen, Musik hören, Bewegung, Meditation, ein gutes Buch - oder einfach mal die Emotionen anders wahrzunehmen und zuzulassen - es gibt hier zahlreiche Möglichkeiten. Schauen was einem gut tun könnte! Man kann sich hier z.B. auch eine Liste machen, was man statt dem Essen machen könntest. Die eigenen Emotionen sollten bestenfalls vom Essen gelöst werden. 

 

Man kann sich auch eine Weile alles mal aufschreiben also die o.g. Fragen schriftlich beantworten und reflektieren. Das macht es einem auch noch mal ganz anders bewußt. denn wie schon gesagt laufen diese Bewältigungsstrategien oft auf einer ganz unbewußten Ebene ab. 

 

Probier es doch einfach mal aus! Auch kleine Schritte dahin machen schon ganz viel aus, sich wohler zu fühlen. Eine Routine zu erkennen und zu ändern, braucht oft etwas Geduld, aber kann sich wirklich lohnen!

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Mental Coaching

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Jennifer Lichtner

Mental-Trainerin & Ernährungscoach (IHK)

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